Die Anforderungen an Kranführer: Was du während der Ausbildung lernst

Die Ausbildung zum Kranführer ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Verantwortung. Mehr Verantwortung für das Gelingen grosser Bauprojekte in der Schweiz und darüber hinaus. Neben der theoretischen und praktischen Ausbildung, auf die wir heute näher eingehen möchten, gehört vor allem auch eine Reihe Soft-Skills (persönliche Fähigkeiten und Charakterzüge) dazu, wie Verantwortungsbewusstsein, Genauigkeit, Zuverlässigkeit und vorausschauendes Denken.

Als Kranführer bewegt man tonnenschwere Lasten über die Köpfe seiner Kollegen hinweg und diese müssen punktgenau zur richtigen Zeit an den richtigen Ort transportiert werden. Wer sich dieser grossen Aufgabe stellen möchte, auf den wartet eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Ausbildung am Campus Sursee.

Die Kranführerausbildungen im Überblick

Auf dem rund 20’000 Quadratmeter grossen Gelände können die Prüfungen für die Kranführerscheine der Kategorie A, B und C abgelegt werden. Der Campus Sursee ist die grösste Ausbildungsstätte für Kranführer in der gesamten Schweiz.

Wir sprechen dabei von folgenden Kranen:

Kategorie A: Diese Kategorie bilden die Krane, die an Fahrzeugen befestigt sind. Dazu zählt unter anderem auch der Raupen- oder der Anhängerkran  

Kategorie B: Das sind die sogenannten Turmdrehkrane. Diese teilen sich auf in Ober- und Unterdreher. Beim Oberdreher dreht sich nur der obere Ausleger und der Kranführer sitzt hoch oben in der Kanzel. Beim Unterdreher bewegt sich der gesamte Kran und der Kranführer dreht ihn vom Boden aus  

Kategorie C: Hier sind alle anderen Krane zusammengefasst. Dies können Hallen- aber auch Brückenkrane sein  

Die Zugangsvoraussetzung für angehende Kranführer

Bei allen Kranführerscheinen muss zuvor die persönliche Eignung festgestellt werden. Dazu muss der angehende Auszubildende einen ärztlichen Test absolvieren. Der Ausbildungsbetrieb stellt dafür die Suva-Gesundheitsformulare aus.  

Des Weiteren sind schriftliche und mündliche Deutschkenntnisse obligatorisch. Für die künftigen Kranführer ist es von erheblichem Vorteil, wenn sie über eine bauhandwerkliche Erfahrung verfügen. Denn später ist es besonders wichtig, ein hohes Verständnis für das zu haben, was die Kollegen gerade benötigen und von einem Kranführer verlangen. Auch wenn man später hoch oben in der Kanzel alleine sitzt, ist man immer Teil eines grossen Teams.  

Das technische Verständnis ist ebenfalls obligatorisch. Dazu zählt ein ausgeprägtes Verständnis von Wind- und Wettereinflüssen auf den Kran.

Was während der Ausbildung gelernt wird

Anbei eine Zusammenfassung der grundlegenden Lerninhalte der Kranführerausbildung. Neben weiteren Themen sind die Schwerpunkte:  

  • Die gesetzlichen Bestimmungen;
  • Die Unterschiede der Krane der jeweiligen Hersteller;
  • Das Lastdiagramm;
  • Alle Sicherheitsvorkehrungen;
  • Die Kranfundationen;
  • Bergungen;
  • Barelleneinsatz;
  • Das korrekte Anschlagen von Lasten;
  • Der Betrieb in der Nähe von Hochstromleitungen;
  • Die technische Wartung, Inbetriebnahme und Unterhalt.

Hat man die Grundlagen gemeistert, warten eine Reihe weiterer Aufbaukurse, die sicherstellen sollen, dass der Kranführer in der Lage sein wird, den Kran selbständig und ohne Aufsicht zu bedienen. Diese intensiven Aufbaukurse werden stets mit einer Prüfung abgeschlossen, um zu dokumentieren, dass der Auszubildende alles richtig verstanden hat.  

Das erfolgreiche Bestehen der Aufbaukurse öffnet die Türe zu spannenden Arbeitsplätzen auf den grössten Baustellen der Schweiz.